Hier findest du einen Überblick, was hinter den Alterskennzeichen der USK steckt – und warum sie wichtig sind.
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Freigegeben ohne Altersbeschränkung:
Spiele mit diesem Siegel sind aus Sicht des Jugendschutzes für alle Altersgruppen unbedenklich. Sie enthalten keine beunruhigenden Inhalte wie Gewalt oder verstörende Szenen. -
Freigegeben ab 6 Jahren:
Diese Spiele sind zwar gewaltfrei, können aber unheimliche Szenen oder anspruchsvolle Aufgaben enthalten, die kleine Kinder überfordern könnten. Die Darstellungen sind meist comicartig. -
Freigegeben ab 12 Jahren:
Hier erwarten dich Spiele mit kampforientierten Aufgaben, oft in fiktiven oder historischen Szenarien. Gewalt wird stilisiert und bleibt ohne explizite Darstellung. -
Freigegeben ab 16 Jahren:
Gewalt ist Bestandteil dieser Spiele, meist gegen menschenähnliche Figuren. Blutige Szenen werden nur dezent dargestellt. Die Schauplätze sind oft actionreich und atmosphärisch. -
Freigegeben ab 18 Jahren:
Diese Spiele können explizite Gewaltdarstellungen, vulgäre Sprache oder sexuelle Themen enthalten und dabei sehr realistisch aussehen. Spieler müssen sich kritisch damit auseinandersetzen können.
Zusatzhinweise zu Inhalt und Risiken
Seit Januar 2023 finden Eltern bei neu eingestuften Spielen neben zusätzlichen Informationen zu den Gründen für die Freigabe auch Hinweise zu vorhandenen Funktionen im Spiel, wie in etwa zu Kauf- oder Kommunikationsmöglichkeiten. Dies soll Eltern besser dabei unterstützen, eine informierte Entscheidung bei der Spielauswahl zu treffen und Spieleinstellungen auf den Geräten entsprechend anpassen zu können.


Die Zusatzhinweise umfassen verschiedene Arten von Gewalt, wie abstrakte, Fantasy- oder Comic-Gewalt bis hin zu realistischer oder drastischer Gewalt. Themen wie Krieg, Horror, Schreckmomente, belastende Themen (zum Beispiel Tod oder Sucht) sowie sexuelle Inhalte oder Andeutungen werden ebenfalls berücksichtigt.
Weitere Hinweise betreffen die Verwendung von Schimpfwörtern, vulgärer Sprache sowie die Darstellung von Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum.
Auch Glücksspielelemente, die eine positive Einstellung zu Glücksspiel fördern könnten, und Spiele mit hohem Handlungsdruck durch Timer oder stressige Sequenzen sind gekennzeichnet. Diese Hinweise sollen dir helfen, die individuelle Eignung für Kinder oder Jugendliche zu bewerten.
Was dir das USK-Siegel nicht sagt
Auch wenn die erweiterten USK-Zusatzhinweise dir mehr über ein Spiel verraten, fehlen dennoch wichtige Informationen.
Das Siegel gibt keine konkreten Hinweise auf die Komplexität oder den Schwierigkeitsgrad eines Spiels. Ein Spiel, das „ab 0 Jahren“ freigegeben ist, kann für jüngere Kinder dennoch zu anspruchsvoll sein – sei es durch viel Text zum Lesen, eine komplizierte Steuerung oder sehr komplexe Aufgaben.
Das USK-Siegel bleibt also eine Orientierungshilfe, die durch zusätzliche Recherchen ergänzt werden sollte, um sicherzustellen, dass das Spiel für dein Kind passt.
Wissenswertes zum Thema
So kommt die USK zu ihrer Altersbewertung
Die Alterskennzeichnungen werden von einem unabhängigen Prüfgremium vergeben, das aus Pädagogen, Sozialwissenschaftlern und anderen Experten besteht. Hersteller reichen ihre Spiele bei der USK ein und beantragen eine Einstufung, etwa „ab 12 Jahren“. Das Spiel wird geprüft, und das Gremium entscheidet über die Freigabe.
Händler sind verpflichtet, sich an die Altersfreigabe zu halten, da ihnen andernfalls hohe Geldstrafen drohen. Eltern hingegen haben keine gesetzliche Pflicht, diese Vorgabe strikt zu befolgen. Sie können selbst entscheiden, welche Spiele ihre Kinder spielen, auch wenn diese eine höhere Altersfreigabe haben.
"Geschnittene" Spiele erscheinen in Deutschland
Um eine Freigabe zu erhalten, passen einige Hersteller ihre Spiele für den deutschen Markt an. Gewaltszenen werden entschärft, und problematische Inhalte werden entfernt. Volljährige Spieler, die ungeschnittene Versionen bevorzugen, greifen oft auf internationale Online-Shops zurück.
Wenn „ab 18“ nicht reicht – Indizierung und Beschlagnahmung
Die USK kann einem Spiel die Alterskennzeichnung verweigern, wenn bei den Prüfern der Eindruck entsteht, dass es Kriterien der Jugendgefährdung erfüllt. Darunter fallen Spiele, in denen Personen „in einer die Menschenwürde verletzenden Weise“ dargestellt werden.
Verweigert die USK eine Freigabe, kann sie einen Prüfantrag bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) stellen. Diese entscheidet je nach Fall, ein Spiel zu indizieren, wodurch es nur noch an Volljährige verkauft und für Minderjährige in keiner Weise mehr zugänglich sein darf (keine Werbung, keine Präsentation im Verkauf). Eine Indizierung verliert nach 25 Jahren ihre Gültigkeit, danach bedarf es einer erneuten Prüfung des Spiels.
Sind die Inhalte des Spiels so drastisch, dass sie in ihrer Darstellung gegen das Grundgesetz verstoßen, kann durch Strafverfolgungsbehörden – beispielsweise Staatsanwaltschaften – die vollständige Beschlagnahme eines Spiels beantragt und durch ein Gericht entschieden werden. Dadurch ist eine Verbreitung generell untersagt, auch an Volljährige. Der Besitz eines beschlagnahmten Spiels ist hingegen nicht verboten.
Spiele mit zwei unterschiedlichen Altersfreigaben
Neben der USK gibt es die PEGI (Pan European Game Information), die für den europäischen Markt gilt. Diese beiden Alterskennzeichnungen können sich unterscheiden. In Deutschland zählt aber nur die USK, da sie an die hiesigen Wertevorstellungen angepasst ist.
Wenn ein Spiel beide Siegel trägt, orientiere dich an der USK, da sie rechtlich bindend ist.
Quellen und weitere Informationen
- USK-Webseite:
http://www.usk.de - Erklärung aller Kennzeichen:
https://spieleratgeber-nrw.de/ratgeber/jugendschutz-alterskennzeichen/usk-kennzeichen - PEGI-Webseite:
http://www.pegi.info/de/
Es gibt einen Kommentar
Ab wegschn Jahre damals GTA 5
Hilfreicher Beitrag?